top of page

Giftige Frühblüher

Autorenbild: Franziska CrössmannFranziska Crössmann

Schneeglöckchen und Krokus

Der Frühling bringt nicht nur blühende Wiesen und frische Farben, sondern auch eine Vielzahl von Pflanzen, die auf den ersten Blick harmlos erscheinen können. Was viele nicht wissen: Einige dieser Frühblüher sind giftig und können bei unsachgemäßem Umgang gesundheitliche Risiken bergen. In diesem Artikel möchte ich euch die wichtigsten giftigen Frühblüher vorstellen und auf die potenziellen Gefahren hinweisen, die beim Umgang mit den Pflanzen auftreten können. Trotzdem will ich aber natürlich keine Panik verbreiten. Die Gefahr einer schweren Vergiftung ist bei den hübschen Blümchen nicht allzu groß und wir können den hübschen Anblick ganz ohne Angst genießen!


Winterling

Winterling (Eranthis hyemalis)

Familie: Hahnenfußgewächs (Ranunculaceae)

Giftigkeit: Stark giftig

Der Winterling gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und insbesondere seine Knollen sind giftig. Sie enthalten herzwirksame Glycoside, die beim Verzehr zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen können. Zu den Symptomen zählen Übelkeit und Erbrechen, die im weiteren Verlauf zu einem verlangsamten Puls sowie Herzschwäche führen können. In extremen Fällen droht sogar ein Herzstillstand.



Buschwindröschen

Buschwindröschen (Anemone nemorosa)

Familie: Hahnenfußgewächs (Ranunculaceae)

Giftigkeit: Giftig

Das hübsche, weiße Blümchen blüht von März bis April in halbschattigen Wäldern. Alle Pflanzenteile des Buschwindröschens sind giftig, und der Saft kann Hautreizungen hervorrufen. Zwar schmecken die Blätter nicht besonders gut, sodass in der Regel selten große Mengen verzehrt werden. Das gelbe Windröschen ist ebenfalls giftig.


Früher stand das Buschwindröschen unter Naturschutz, heutzutage befindet es sich jedoch nicht mehr auf der Roten Liste.


Besondere Vorsicht ist bei der Verwechslung mit dem Waldsauerklee geboten, der ebenfalls zur gleichen Zeit blüht und gelegentlich direkt neben dem Buschwindröschen zu finden ist. Einige Ratgeber führen den Waldsauerklee aufgrund seiner enthaltenen Oxalsäure ebenfalls als giftig, da er in großen Mengen zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Allerdings sind 1 bis 2 Blättchen in der Regel unbedenklich. Um eine Verwechslung mit dem Buschwindröschen auszuschließen, ist es entscheidend, die gesamte Pflanze zu betrachten, denn die Blätter des Waldsauerklees sind eindeutig zu erkennen.



Leberblümchen

Leberblümchen (Hepatica nobilis)

Familie: Hahnenfußgewächs (Ranunculaceae)

Giftigkeit: Giftig

Das Leberblümchen gedeiht in schattigen Laubwäldern und blüht von Februar bis April. Der Verzehr der Pflanze kann zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Zudem kann der Pflanzensaft Hautreizungen verursachen. Das Leberblümchen steht außerdem unter Naturschutz.



Scharbokskraut

Ebenfalls ein (teilweise) giftiger Frühblüher ist das Scharbockskraut. Darüber habe ich schon einen ausführlicheren Blogartikel verfasst.





Schneeglöckchen

Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)

Familie: Amaryllisgewächs (Amaryllidaceae)

Giftigkeit: Giftig

Das Schneeglöckchen zählt zu den bekanntesten Frühblühern hierzulande und erfreut sich insbesondere bei Kindern großer Beliebtheit. Allerdings ist vielen nicht bewusst, dass die Pflanze giftig ist und unter Naturschutz steht! Der Verzehr kann zu Symptomen wie erhöhtem Speichelfluss, Übelkeit und Verdauungsproblemen führen. Die Hauptwirkstoffe sind Alkaloide, darunter Galanthamin, die in erster Linie in den Zwiebeln der Pflanze vorkommen.



Krokus

Krokus (Crocus ssp.)

Familie: Amaryllisgewächs (Amaryllidaceae)

Giftigkeit: Giftig

Die verschiedenen Krokus-Arten werden in der Literatur über Giftpflanzen häufig gemeinsam behandelt, wobei der Safran-Krokus, aus dem die kostbaren Safranfäden gewonnen werden, oft im Mittelpunkt steht. Daher ist es schwierig, eine genaue Aussage über die Giftigkeit der einzelnen Arten zu machen.


Der Verzehr kann zu Magenbeschwerden, Durchfall und Erbrechen führen. Besonders für Kinder sind die leuchtenden Blüten in der Wiese sehr verführerisch. Vor allem die Knolle ist giftig. Sie enthält Steroidsaponine, die gesundheitliche Risiken bergen können.


Narzisse

Narzisse (Narcissus pseudonarcissus)

Familie: Amaryllisgewächs (Amaryllidaceae)

Giftigkeit: Giftig

Die Osterglocke ist eine beliebte Gartenpflanze und kommt in der Natur vereinzelt auch wild vor. Sowohl die gesamte Pflanze als auch insbesondere die Zwiebeln sind giftig. Zu den Symptomen einer Vergiftung zählen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schweißausbrüche. Gärtner und Floristen, die häufigen Kontakt mit Osterglocken haben, können gelegentlich unter der sogenannten Narzissendermatitis leiden – einer Hautreizung, die durch die Inhaltsstoffe der Blüten verursacht wird. Die Hauptwirkstoffe sind, wie bei vielen anderen giftigen Pflanzen, Alkaloide, hauptsächlich Lycorin.


Lerchensporn

Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)

Familie: Mohngewächs (Papaveraceae)

Giftigkeit: Giftig

Der Lerchensporn wächst in lichten Laubwälder und blüht von März bis April.

Vor allem die Knolle der Pflanze ist stark giftig, alle anderen Pflanzenteile sind nur leicht giftig.

Hauptwirkstoffe sind Alkaloide, wie zum Beispiel Corydlin und Bulbocapnin. Der Alkaloidgehalt ist zu Beginn der Blüte am höchsten. Die Inhaltsstoffe wirken auf die Muskeln und eine größere Dosis kann hypnotisch und sedativ wirken.


Wie gefährlich sind die giftigen Frühblüher?

Ihr seht, unter den Frühblühern sind keine hochgiftigen Vertreter und in der Regel nimmt man durchs bloße Berühren keinen Schaden. Trotzdem sollten Kinder zum Beispiel in der Nähe dieser Pflanzen im Blick behalten werden und man sollte sich überlegen, ob es wirklich notwendig ist, sie zu pflücken, oder ob es nicht viel schöner ist, sie in der Natur zu bewundern.


 
 
 

Comments


bottom of page