Die Echte Walnuss
- Franziska Crössmann
- 20. Mai
- 3 Min. Lesezeit

Die Echte Walnuss, auch bekannt unter ihrem botanischen Namen Juglans regia, hat eine faszinierende Geschichte und eine Vielzahl von Eigenschaften, die sie zu einer bemerkenswerten Pflanze machen. In diesem Artikel beleuchten wir die botanischen Hintergründe, die Inhaltsstoffe sowie die Verwendungsmöglichkeiten der Walnuss.
Botanische Einordnung und Herkunft
Der griechische Name Dios balanos (Διός βάλανος) bedeutet „Eichel des Zeus“. Diese Bezeichnung wurde in das Lateinische übertragen und entwickelte sich zu Iovis glans, was „Eichel des Jupiter“ bedeutet. Carl von Linné gab 1753 dem Walnussbaum den Artnamen regia, was „königlich“ bedeutet. Die Echte Walnuss gehört zur Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae) und wird häufig auch als Welschnuss, Christnuss oder Steinnuss bezeichnet.
Ursprünglich stammt die Walnuss aus dem Nahen Osten und wurde während der römischen Zeit als Kulturpflanze nach Europa eingeführt. Dies stellte eine bedeutende Neuerung in der Landwirtschaft dar, da zuvor Obst und Nüsse nur wild gesammelt wurden. Der Walnussbaum wächst relativ langsam und kann eine Höhe von 10 bis 12 Metern erreichen, mit einem Stammdurchmesser von bis zu 1,5 Metern und einer Lebensdauer von bis zu 400 Jahren.
Biologische Eigenschaften und Pflege
Die Echte Walnuss ist kälteempfindlich, was bedeutet, dass an frostigen Tagen die Blüten abfrieren können und der Baum in diesem Jahr keine Nüsse bilden kann. Ihre Blätter sind groß, unpaarig gefiedert, robust und nährstoffreich. In Deutschland gibt es kaum Insekten, die die Blätter anfressen. Dies ist auf die Harzdrüsen zurückzuführen, die ätherische Öle abgeben, um Insekten fernzuhalten.
Der chemische Stoff Juglon, der in den grünen Teilen der Pflanze vorkommt, kann das Wachstum anderer Pflanzen hemmen und die Keimung von Samen beeinträchtigen. Es gibt jedoch auch Pflanzen, die gegen Juglon resistent sind. Neben der Echten Walnuss existiert auch die Schwarze Walnuss (Juglans nigra), die vor allem in Nordamerika wegen ihres Holzes angebaut wird und einen höheren Juglon-Gehalt aufweist.
Erntezeit und Verwendung
Walnüsse beginnen erst nach 10 bis 20 Jahren Früchte zu tragen, die in der Regel zwischen September und Oktober reif sind. Vor der Reifung sind sie von einer grünen Schale umgeben, die traditionell zum Färben verwendet wird. Heute sind Kalifornien und die Türkei die Hauptanbaugebiete für Walnüsse.
Inhaltsstoffe der Walnuss
Walnüsse sind äußerst fettreich und enthalten einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, einschließlich Alpha-Linolensäure (ALA), Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Sie sind auch reich an Serotonin, einem Neurotransmitter, dessen Mangel mit Depressionen und Migräne in Verbindung gebracht wird. Zusätzliche Nährstoffe sind Eiweiß, Kohlenhydrate sowie eine Vielzahl von Mineralien wie Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink.
Die Blätter der Walnuss enthalten Gerbstoffe und Flavonoide, die gesundheitliche Vorteile bieten können. Juglon, das in den Blättern vorkommt, hat antifungale und antiseptische Eigenschaften.
Anwendungen in der Traditionellen und Volksmedizin
Innere Anwendungen
Walnüsse finden auch in der Naturheilkunde Anwendung. In der Signaturenlehre wird das Innere der Walnuss, das der Form des menschlichen Gehirns ähnelt, mit der Gesundheit des Geistes in Verbindung gebracht. Der regelmäßige Konsum von Walnüssen kann die kognitive Funktion unterstützen und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und Typ-2-Diabetes
senken.
Äußere Anwendungen
Walnussblätter können als Teeaufguss verwendet werden, um Symptome von Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Entzündungen zu lindern. Bei übermäßigem Schwitzen helfen sie ebenfalls, während der ätherische Öl in der kosmetischen Industrie Verwendung findet, um Insekten abzuschrecken.
Mythologie und kulturelle Bedeutungen
In der Antike war die Walnuss der heilige Baum des Dionysos und von Artemis. Außerdem standen Walnüsse für Fruchtbarkeit und Unsterblichkeit und wurden häufig bei Hochzeiten verschenkt. Sie galten als Symbol für Stärke, da aus einer kleinen Nuss ein großer Baum entstehen kann.
Fazit
Die Echte Walnuss hat nicht nur eine reiche Geschichte, sondern auch vielfältige Verwendungsmöglichkeiten in der Küche und für die Gesundheit. Ihr Nährstoffprofil und die unterschiedlichen gesundheitlichen Vorteile machen sie zu einem wertvollen Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.
In einem weiteren Blogartikel teile ich mit euch ein Rezept für einen Mücke-Abwehr-Stick mit Walnussblättern. Schaut gerne mal rein!

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Achtung: Alle Hinweise auf Heilwirkung und Gebrauch der Heilpflanze haben ausschließlich informativen Charakter. Ich übernehme keine Garantie und Haftung für Anwendungsmöglichkeiten, außerdem empfehle ich hinsichtlich eigener Anwendungsmöglichkeiten ausdrücklich Rücksprache mit Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker.
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